Steffen H. (m, 25), Aalen

FamStand/Kinder: ledig/ keine Kinder

gelernter Beruf/Studienfach: Bachelor in Informatik

zuletzt tätig als: Student

KRANKENGESCHICHTE

1. Diagnose am: 12.05.2015 Eingangsdruck (Höhe): keine Punktion durchgeführt
lzt. Messung: 216.02.2015 Druckhöhe: 27 cm/H2O

Medikation/Dosierung: Keine Medikation zugeführt…

Shunt? Nein

Augen betroffen? Stauungspapille, dadurch Flimmern und erweiterter blinder fleck

Beschwerden z.Zt.: Keine! Bin „quasi“ geheilt

sonstige Krankheiten/Medikation unabhängig von IH: Polyzystisches Ovarialsyndrom

Meine persönliche Geschichte

Warnsignal des Körpers!

 Hi!

Als ich mein Bachelorstudium abgeschlossen habe, habe ich mich mit der Jobsuche und diverse private Projekte gekümmert. Dabei war ich sehr viel zuhause und habe ein sehr lässiges Leben geführt. Täglich eine Wasserpfeife geraucht (lediglich Shishatabak) und ein Bierchen dazu getrunken. Irgendwann im Januar 2014 habe ich eine Augenmigräne bekommen mit der sogenannten „Aura“. Diese ist zuvor in meinem Leben nicht aufgetaucht. Da mein Bruder und meine Mutter unter diesem Typ der Migräne leiden, hab ich mir gedacht, dass ich diese nun auch erhalten habe. Dabei habe ich mir des Weiteren nichts gedacht und versucht damit zu leben. Zwei bis drei Monate später habe ich wiederholt eine Augenmigräne bekommen, weiterhin habe ich mir keine Gedanken über meine Gesundheit gemacht. Ich ging davon aus, dass ich durch die Zeit der Arbeitssuche auch entsprechend gestresst war und somit anfällig für die Augenmigräne war. Ich habe neben der Arbeitssuche fleißig an meinem Privaten Projekt weiter gearbeitet, was sehr viel Zeit am PC in Anspruch nahm. Irgendwann Mitte März habe ich nach schwerer körperlicher Anstrengung komische Sehstörungen wahrgenommen. Dabei dachte ich, dass diese vom „Zu vielen“ vor dem PC sitzen zustande kam (13 – 14 Stunden am Tag über eine Woche). Ich habe nach den ersten Symptomen versucht den PC zu vermeiden damit wieder alles klar wird. Leider vergeblich! Irgendwann sind die Sehstörungen alle 30 Sekunden aufgetaucht, das Flimmern dauerte ca. 1 Minute und ist immer nach demselben Schema  verlaufen: von unten rechts nach oben links. An diesem Zeitpunkt habe ich die Reisleine gezogen und habe beim Augenarzt angerufen. Ich wurde gebeten unverzüglich zu kommen. Nach der Untersuchung hat mich der Arzt direkt zum Neurologen ins Krankenhaus geschickt, da ich eine starke Stauungspapille hatte. Das war ein Tag bevor ich Geburtstag hatte. Viele Gedanken schwirren nun durch meinen Kopf. Dadurch dass man heute im Internet viel zu diversen Diagnosen findet, schaut man natürlich nach was die Ursachen dafür sein könnten. Es war schrecklich zu sehen, was für Krankheitsbilder dafür gab. Die schlimmste Befürchtung dass ich einen Tumor im Hirn haben könnte, konnte beim Neurologen nicht direkt ausgeschlossen werden. Er hat mit mir auch diverse Tests durchgeführt und meine Anamnese angehört. Er hat mir sofort gesagt dass dies mit hoher Wahrscheinlichkeit in die Richtung Pseudotumor Cerebri geht, dies aber stationär noch abgesichert werden muss mittels MRT, VEP und Lumbalpunktion. Er hätte mich am liebsten direkt da gelassen damit ein Tumor ausgeschlossen werden kann. Ich habe aber darum gebeten noch meinen Geburtstag am nächsten Tag zu „feiern“. Eine Woche nach der Vordiagnose wurde ich dann Stationär aufgenommen. In dieser Zeit habe ich mich mehr mit dem Thema Pseudotumor Cerebri beschäftigt. Dabei habe ich gelesen, dass viele Übergewichtige Menschen dazu neigen können. In meinem Fall hat das wie die Faust auf das Auge gepasst. Ich war seit der dritten Klasse in der Schule übergewichtig. Dies entwickelte sich bis zur Fettleibigkeit. An meinen Schlimmsten tagen (zu der Zeit der Diagnose) hatte ich einen BMI von ca. 42. Ich habe seit dem Abschluss meines Bachelors 5-7 kg zugenommen, hatte ein Gewicht von 125.5 kg.  Ich habe dadurch meinen Persönlichen Schluss gezogen dass ich an Pseudotumor Cerebri leide. Dies hat auch das MRT und VEP in dieser Hinsicht bestätigt. Eine Lumbalpunktion habe ich anschließend abgelehnt. Ich habe von vielen gelesen, dass die Punktion die Symptome verschlechterte. Auch war mir das Risiko von einer möglich nicht sterilen Nadel zu groß. Der Behandelte Arzt hat mich davon überzeugen wollen dass ich dies machen soll, aber da ich „nur“ an Sehstörungen gelitten habe und keine Kopfschmerzen oder Gleichgewichtsstörungen hatte, hatte ich abgelehnt. Ich habe ihm dann erklärt, dass ich die Krankheit mit einer Gewichtsreduktion therapieren will. Ich wollte einfach keine Tabletten schlucken und ständig die Liquor Flüssigkeit entnehmen lassen. So begann ein neuer Abschnitt in meinem Leben. Habe seitdem 35 Kilo mit viel Bewegung und Ernährungsumstellung abgenommen(langsam und nachhaltiges abnehmen ist für einen schon belasteten Körper am besten). Erste Besserungen sind nach ca. 5-10 Kilo aufgetreten. Aktuell bin ich so fit wie nie. Meine Blutwerte sind Top, ich hatte keine Augenmigräne oder ähnliches und der Augenarzt findet keine Stauungspapille vor. Mittlerweile bin ich froh darüber, dass ich an dieser Krankheit erkrankt bin. Es ist und war ein Warnsignal, dass ich mein Leben, wie ich es zuvor geführt habe, nicht weiterführen kann und darf. Wünsche allen betroffenen gute Besserung.

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