Quecksilbervergiftung ein weiterer möglicher Auslöser von intrakranieller Hypertension?

Erstmals wurde Anfang 2014 in der Zeitschrift ‚Journal of Child Neurology‘ ein Fall beschrieben, aus dem man einen Zusammenhang zwischen einer Quecksilbervergiftung und der Diagnose Pseudotumor cerebri herleiten könnte.

In der Türkei ist ein 12-jähriger Junge mit starker Übelkeit, Muskelschmerzen und Schwäche in eine Notfallambulanz eingeliefert worden. Man stellte fest, dass die Quecksilberkonzentration sowohl im Blut als auch im Urin hoch war. Nachdem eine Chelation-Therapie gegen die Quecksilbervergiftung Erfolg zeigte, traten Kopfschmerzen, Übelkeit, beidseitige Stauungspapillen und ein erhöhter Hirndruck ins Blickfeld, anhand derer die Diagnose Intrakranielle Hypertension gestellt werden konnte. Im Rahmen einer Acetazolamid-Therapie wurden die Beschwerden von Tag zu Tag weniger und der Patient konnte nach 35 Tagen die Klinik verlassen.

Bislang wurde ein Zusammenhang zwischen einer erhöhten Quecksilberkonzentration und der Entstehung von Pseudotumor cerebri nicht weiter untersucht. Es wird jedoch nunmehr dazu geraten, bei einer Quecksilbervergiftung auch den Augenhintergrund auf etwaige Stauungspapillen zu untersuchen, die im Zusammenhang mit Pseudotumor cerebri in den meisten Fällen präsent sind.

Zur englischsprachigen Zusammenfassung des originalen Artikels gelangen Sie hier: http://jcn.sagepub.com/content/early/2014/08/12/0883073814538503.abstract

jl

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