Fallstudie über Octreotid veröffentlicht

In der Ausgabe November 2016 der Zeitschrift Clinical Neurology and Neurosurgery findet sich eine Fallstudie über die Behandlung von fünf IIH-Patientinnen mit Octreotid. (Abstract)

Übersetzung des Abstract:

IIH wird charakterisiert durch einen erhöhten Schädelinnendruck ohne raumfordernde Läsionen, Sinusvenenthrombosen oder Hydrocephalus. Außerdem ist der Liquor selbst unauffällig. Hauptsymptome sind Kopfschmerzen, Beeinträchtigungen der Sehfähigkeit bis zu Sehbehinderungen. Gewichtsverlust, Carbon-Anhydrase-Hemmer und Entlastungspunktionen, Shunts, Sehnervenfensterungen und Stents gelten als Standardbehandlung. Octreotid, ein synthetisches Somatostatinanalogon, ist ebenfalls in der Lage die IIH-Symptome vorübergehend zu beseitigen. In der vorliegenden Arbeit wird die Behandlung von fünf Patientinnen mit Octreotid präsentiert und diskutiert, bei deren die konventionelle Therapie versagte.

Methodik: Fünf weibliche Patientinnen mit IIH und Versagen der konventionellen Therapie wurden mit Octreotid behandelt. Es wurde täglich subkutan über einen Zeitraum von sechs Monaten verabreicht. Die Dosis wurde so eingestellt, dass alle klinischen IIH-Symptome vorübergehend beseitigt wurden. Nach Ausschleichen der Medikation über einen Zeitraum von zwei Monaten, wurde der weitere klinische Verlauf aufgezeichnet.

Ergebnisse: Alle Patientinnen waren unter Octreotid symptomfrei. Nach dem Ausschleichen blieb eine Patientin weiter symptomfrei; eine Patientin wurde symptomfrei bei intramuskulärer Octreotidgabe. Eine Patientin bleib symptomfrei bei niedrig dosierter Weitergabe von Carbon-Anhydrase-Hemmern. Eine Patientin litt unter einer allergischen Reaktion, die eine Desensibilisierung erforderlich machte. Hiernach entwickelten sich Zahnschmerzen, die ein Ausschleichen des Octreotid erforderlich machten. Nach einer Shuntrevision bei einer Patientin linderten sich die Symptome ebenfalls.

Fazit: Es wurde nachgewiesen, dass a) klinische IIH-Symptome durch Octreotid vorübergehend beseitigt werden können. b) Eine sechsmonatige Behandlung mit Octreotid kann die IIH-Symptome nachhaltig beseitigen. c) Desensibilisierung ist bei einer Octreotidallergie möglich. Sollten IIH-Symptome nach einer zeitigen Octreotidbehandlung zurückkehren, kann die Verordnung niedrig dosierter Carbon-Anhydrase-Hemmer zu einer Linderung der Symptome führen. Intramuskuläre Gabe von Octreoid ist eine vielversprechende Langzeittherapieoption.

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