Einstellung aller Präsenzveranstaltungen

Update 1. Januar 2022:

Die Präsenzveranstaltungen bleiben bis auf Weiteres ausgesetzt. Es finden jedoch neuerdings virtuelle Onlinestammtische für Vereinsmitglieder statt. Die Mitglieder werden hierzu regelmäßig per E-Mail eingeladen.

Update 1. Januar 2021:

Die Präsenzveranstaltungen bleiben bis auf Weiteres ausgesetzt.

Update 17. Mai 2020:

Die Präsenzveranstaltungen bleiben bis auf Weiteres ausgesetzt.

Update vom 18. April 2020:
Die Präsenzveranstaltungen werden weiter bis zum 17. Mai 2020 ausgesetzt.

Bad Honnef, 17. März 2020

Liebe Mitglieder, liebe Betroffene und liebe Veranstalter von Betroffenentreffen!

Die Deutsche Gesellschaft für intrakranielle Hypertension e.V. sagt mit sofortiger Wirkung alle Präsenzveranstaltungen (v.a. Betroffenentreffen) bis zunächst zum 19. April 2020 ab. Dies gilt sowohl für eigene Vereinsveranstaltungen als auch für sämtliche Treffen, die über Foren, Medien und sonstige Präsenzen der DGIH e.V. vereinbart werden können oder bereits vereinbart sind. Im Hinblick auf die Gefährdungslage raten wir auch von allen sonstigen privaten Zusammenkünften ab. Die DGIH-Mitgliederversammlung selbst findet als Telefonkonferenz jedoch statt. Eine Terminfestsetzung und Einladung hierzu steht jedoch noch aus.

Das seit Ende 2019 kursierende Virus SARS-CoV-2 („Coronavirus“) macht auch vor unserem Verein keinen Halt. Aufgrund der jüngsten Erlasse der Landesregierung Nordrhein-Westfalen vom 13. März und 15. März 2020, durchgeführt vom Bürgermeister der Stadt Bad Honnef (Allgemeinverfügung vom 16. März 2020), darf auch die Deutsche Gesellschaft für intrakranielle Hypertension e.V. keine Versammlungen (v.a. Betroffenentreffen) mehr durchführen oder durchführen lassen.

Auch eine exemplarische Einschätzung von Betroffenentreffen gemäß den Checklisten des Robert-Koch-Instituts gelangt zu einer hohen Risikolage (siehe Anhang). Unsere Dachorganisationen BAG Selbsthilfe (Verbandsschreiben vom 11.3.2020) und die Allianz chronischer seltener Erkrankungen (Stellungnahme vom 13.3.2020) haben uns ebenfalls dazu geraten, Präsenzversammlungen bis auf Weiteres auszusetzen. All diesen Empfehlungen schließen wir uns selbstverständlich an.

Diese Maßnahmen sind auch sinnvoll. Aufgrund der aktuellen Fallzahlen und Entwicklung der vergangenen Monate ist das Virus nicht mehr aufzuhalten, sodass mittelfristig (ca. zwei Jahre) voraussichtlich bis zu 60-70% der Bevölkerung erkranken werden1. Da weder eine Impfung in den nächsten Monaten noch eine spezifische Therapie derzeit zur Verfügung stehen, müssen alle Maßnahmen darauf ausgerichtet sein, die Verbreitung der Erkrankung so gut wie möglich zu verlangsamen, die Erkrankungswelle auf einen längeren Zeitraum zu strecken und damit auch die Belastung am Gipfel leichter bewältigbar zu machen. Anderenfalls könnten die Kapazitäten unseres Gesundheitssystems nicht mehr ausreichen, um alle Erkrankten angemessen zu behandeln.

Der Beitrag der DGIH zur Eindämmung und Verlangsamung der Virusausbreitung ist die Schaffung sozialer Distanz durch die Reduktion von engen Kontakten im Rahmen von Präsenzveranstaltungen. Ohne gemeinsame Präsenz am selben Ort können auch sogenannte Schmierinfektionen vermieden werden.

Unser Neurologe weist im Übrigen darauf hin, dass Betroffene der intrakraniellen Hypertension im Allgemeinen nicht zur Gruppe der besonders gefährdeten Personen zählen, also bei einer Covid-19-Erkrankung kein allgemein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf besteht. Dies gilt jedenfalls für die standardmäßig und ohne weitere Komplikationen gemäß Leitlinie versorgten Betroffenen (einschließlich der Shunt- und Stent-versorgten Betroffenen sowie Betroffene unter den üblichen Medikationen). Besonders gefährdete Personen sind bekanntlich hingegen ältere Personen (stetig steigendes Risiko ab 50-60 Jahren), Raucher und Personen mit folgenden Vorerkrankungen:

  • des Herzens (z.B. koronare Herzerkrankung)
  • der Lunge (z.B. Asthma, chronische Bronchitis)
  • chronischen Lebererkrankungen
  • Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
  • Krebserkrankungen
  • geschwächtes Immunsystem (insbesondere aufgrund einer laufenden Immunsuppression).

Hingegen wirkt sich ein Kollaps des Gesundheitssystems – wie oben beschrieben – gesellschaftlich nachteilig auf alle Betroffenen unserer Erkrankung aus, da für akute Behandlungen ggf. keine Klinikbetten zur Verfügung stehen könnten. Insofern führt eine Eindämmung und Verlangsamung der Virusausbreitung mittelbar auch zu einer besseren Versorgungssituation für unsere Betroffenen.

Die allgemeinen Ratschläge im Umgang mit dem Coronavirus sollten inzwischen bekannt sein:

  • Ihr Verhalten schützt auch andere! Versuchen Sie, vorbildlich zu handeln.
  • Vermeiden Sie enge Kontakte, bleiben Sie nach Möglichkeit zuhause! Halten Sie eine vom Gesundheitsamt angeordnete häusliche Absonderung unbedingt ein.
  • Waschen Sie regelmäßig und ausreichend lange (mindestens 20 Sekunden) Ihre Hände mit Wasser und Seife – insbesondere nach dem Naseputzen, Niesen oder Husten.
  • Halten Sie ausreichend Abstand von Menschen, die Husten, Schnupfen oder Fieber haben – auch aufgrund der andauernden Grippe- und Erkältungswelle.
  • Niesen oder husten Sie in die Armbeuge oder in ein Taschentuch – und entsorgen Sie das Taschentuch anschließend in einem Mülleimer mit Deckel.
  • Halten Sie die Hände vom Gesicht fern – vermeiden Sie es, mit Ihren Händen Mund, Augen oder Nase zu berühren.
  • Wenn Sie grippeähnliche Symptome haben (insbesondere Fieber und trockener Husten, manchmal Müdigkeit, Glieder-, Hals- und Kopfschmerzen sowie Kurzatmigkeit), kontaktieren Sie telefonisch Ihre Hausärztin oder Ihren Hausarzt und bleiben Sie erst recht zuhause. In dringenden Fällen rufen Sie die 116117 an.

Allen, die sich bereits angesteckt haben, wünschen wir gute Genesung.

Herzliche Grüße
auch im Namen meiner Vorstandskolleginnen
Andreas Linder

Anlage:
Gefährdungsbeurteilung Betroffenentreffen

Checkliste für Veranstaltungen
(Quelle: Stadt Bad Honnef – Checkliste für Veranstaltungen vom 10.3.2020)

1 Teilnehmende Bewertungssystem Erg.
1a Wie
viele Teilnehmende werden bei der Veranstaltung erwartet?
Bis 50: 1 Punkt
51-100: 2 Punkte
101-500: 3 Punkte
501-1000: 4 Punkte
1
1b Erwarten
Sie Teilnehmer aus Risikogebieten gem. Empfehlung RKI?
Nein: 0 Punkte
Unbekannt: 2 Punkte
Ja: 3 Punkte
2
1c Welche
besonders gefährdeten Personengruppen erwarten Sie?
(z.B.
Menschen über 60 Jahren, Menschen mit chronischen Erkrankungen2)
Unter 1% der TN: 0 Punkte
Unbekannt oder bis 10% der Teilnehmenden: 1 Punkt
Über 10% der Teilnehmenden: 2 Punkte
2
2 Art
der Veranstaltung
2a Wie
lange dauert die Veranstaltung? Bzw. wie lange ist die
durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Teilnehmenden?
Weniger als 15 Min.: 0 Punkte
15 Min. bis 1 Std.: 1 Punkt
1 Std. bis zu einem halben Tag: 2 Pkte.
Ganzer Tag oder mehrtägig: 3 Pkte.
2
2b Haben
die Teilnehmenden der Veranstaltung häufiger länger als 15
Minuten engen Kontakt zueinander? (z.B. Warteschlangen, enge
Bestuhlung, dicht gedrängter Stehplatz)
Nein: 0 Punkte
Unbekannt: 1 Punkt
Ja: 2 Punkte
2
2c Werden
die Teilnehmenden der Veranstaltung zentral registriert bzw.
besteht die Möglichkeit der Rückverfolgbarkeit?
Ja: 0 Punkte
Nein: 1 Punkt
1
3 Ort
und Durchführung der Veranstaltung
3a Findet
die Veranstaltung im Freien oder gut belüfteten großen
Räumlichkeiten statt?
Ja: 0 Punkte
Nein: 2 Punkte
2
3b Bestehen
ausreichend Möglichkeiten der Händehygiene?
Ja: 0 Punkte
Nein: 2 Punkte
0
Summe 12

Legende:
1-5 Punkte geringes Risiko; 6-11 Punkte mittleres Risiko; 12-19 Punkte hohes Risiko.

Ergebnis: Hohes Risiko

1https://www.deutschlandfunk.de/merkel-zur-coronakrise-aufklaerung-und-rationales-verhalten.720.de.html?dram:article_id=472293

https://www.rbb24.de/panorama/thema/2020/coronavirus/beitraege/coronavirus-verbreitung-who-charite-virologe-christian-drosten.html

2Dies ist ein Bewertungsmaßstab laut Robert-Koch-Institut und dient dem allgemeinen Schutz von chronisch kranken Personen. Für Betroffene der intrakraniellen Hypertension besteht i.A. kein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf.

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